Einleitung
Vitamin-D, oder besser seine Vorstufe, wird durch die UVB-Strahlen der Sonne in der Haut des Menschen gebildet. Im Winterhalbjahr ist die tief stehende Sonne für eine ausreichende Vitamin-D-Bildung zu schwach. Über die Nahrung ist keine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr möglich. Selbst im Sommerhalbjahr ist auf der geografischen Breite Mitteleuropas eine hinreichende Vitamin-D-Bildung nur um die Mittagszeit möglich. Der nötige Einfallswinkel der Sonnenstrahlen von 45°, gleichbedeutend mit Körpergröße ist gleich Schattenlänge, wird nur um diese Tageszeit erreicht. Ist die Weglänge der Sonnenstrahlen durch die Lufthülle der Erde zu lang, werden die UVB-Strahlen absorbiert und das Erscheinungsbild der Sonne ändert die Farbe. Erkenntlich am Morgen- und Abendrot.
Ursache
Der sonnenfeindliche Lebensstil der modernen Industriegesellschaft bewirkt letztlich den Vitamin-D-Mangel. Ein von Indoor-Aktivitäten geprägtes Berufsleben und das Ausüben sportlicher Aktivitäten in Hallen tragen zu stark eingeschränkter Vitamin-D-Bildung bei. Auch das Auftragen von Sonnenschutzmitteln, falls die Sonne scheint, begünstigt ein Defizit an Vitamin D. Eine zu trockene Haut reduziert gleichfalls ihre Fähigkeit Vitamin zu produzieren enorm. Insbesondere die ältere Generation leidet im Falle von Schließmuskelschwäche unter zu trockener Haut. Man trinkt wenig, um nicht in peinliche Situationen zu kommen! Um seine volle Wirksamkeit im Stoffwechsel zu entfalten, muss die Vorstufe von Vitamin-D durch biochemische Reaktionen (Hydroxylierungen) unter Mitwirkung von Magnesium in der Leber und Niere aktiviert (einsatzfähig) werden. Magnesiummangel, schlechte Leber- und Nierenwerte schränken die Fähigkeit, ausreichend Vitamin-D zu bilden, merklich ein.
Wirkung
Vitamin-D fördert die Aufnahme der Mineralien Calcium und Phosphat im Darm sowie deren Einbau im Knochen. Zudem steuert Calcium als wichtiges Signalmolekül die Aktivität von Nervenzellen. Phosphat ist auch Bestandteil von ATP (Adenosintriphosphat), dem wichtigsten Energieträger im Körper. Ohne ATP läuft nichts! Gebildet wird ATP vornehmlich an der Atmungskette in den Mitochondrien (Kraftwerke) der Zelle. Ein Mangel an ATP geht in der Regel mit „Burn-out“, ein Krankheitsbild gekennzeichnet durch Erschöpfung, einher. Durch die Mithilfe bei der Rekrutierung der Enzyme (Abbauhilfen) zur Beseitigung aggressiver Sauerstoffverbindungen im Körper, auch als reaktive oxidative Spezies bezeichnet, wie z. B. H2O2, wirkt es modulierend auf die Immunabwehr. Die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und Autoimmun-Erkrankungen wird dadurch deutlich gesenkt. Autoimmune Erkrankungen, auch als mögliche Vorboten von Krebs bezeichnet, haben in den letzten Jahrzehnten leider explosiv zugenommen.
Therapie
Die Ausübung eines sonnenfreundlichen Lebensstils ist bekanntermaßen nur wenigen vorbehalten. Um im Sommerhalbjahr genügend Vitamin-D zu bilden, sollte eine möglichst große Oberfläche (zumindest freier Oberkörper!) der Sonne ausgesetzt werden, die Haut nicht zu trocken sein und kein Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Ein Sonnenschutzmittel verhindert zwar einen Sonnenbrand aber auch die Vitamin-D-Bildung. Das Sonnenbad um die Mittagszeit sollte etwa 20–25 Minuten dauern. Anschließend ist der Aufenthalt im Schatten oder eine entsprechende Kleidung empfehlenswert.
Die zu niedrig gehaltenen Richtwerte für Vitamin-D im Blut begünstigen zahlreiche Krankheiten. Neue Richtwerte: Vitamin-D: 50–70 ng/ml im Blut. In der Praxis verbleibt im Falle von Vitamin-D-Mangel meist nur die Zufuhr von Vitamin-D durch Supplemente wie Kapseln, Tabletten oder Tropfen. Vor Beginn der Therapie sollte unbedingt der Vitamin-D-Spiegel im Blut erhoben und zur Orientierung die Neuen Richtwerte zugrunde gelegt werden. Bei Vitamin-D-Mangel: Hohe Einstiegsdosis > 20.000 IE/Tag mitunter über 3–4 Wochen; Aber normale Erhaltungsdosis > 1.500-2.000 IE/Tag; Diese Dosen setzen eine normale Leber- und Nierenwerte und eine ungestörte Resorption im Darm voraus. Die zusätzliche Einnahme der Antioxidationsmittel Vitamin C und Vitamin E ist empfehlenswert. Zur Kontrolle den Vitamin-D-Spiegel nach etwa 7 Wochen wiederholen. Die Einnahme von 20.000 IE/Tag führt günstigstenfalls zur Anhebung des Vitamin-D-Spiegels im Blut um etwa 1 ng/ml. Umrechnung: 1 ng/ml = 1 µg/l = 2,5 nmol/l. Die Abnahme des Vitamin-D-Wertes im Blut beträgt etwa 20% pro Monat im Winterhalbjahr. Beispiel: Ein Wert von 40 ng/ml Anfang November fällt auf 20,5 ng/ml Anfang Februar.
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