Brustkrebs


Einleitung

Der Deutschen Krebsgesellschaft zufolge erkranken in Deutschland rund 70.000 Frauen jährlich neu an Brustkrebs (Mammakarzinom), hingegen „nur“ rund 700 Männer. Diese erschütternde Gegebenheit verdient, dass man ihr vermehrt Aufmerksamkeit widmet. Durchgeführte Untersuchungen zeigen als mögliche Ursache eine Störung des hormonellen Gleichgewichtes mit entsprechender Symptomatik. Über- und nachgeordnete Regelkreise sorgen mithilfe endokriner Drüsen (Brustdrüse, Schilddrüse, Keimdrüsen, Hypophyse, etc.) für einen akzeptablen Hormonspiegel im Blut. Ein gewisser Spielraum ist normal. Kommt es zu einer übersteigerten Stimulation einer endokrinen Drüse, kann das, bedingt durch die Verknüpfung der Regelkreise, in einem anderen Organ durchaus unerwünschte Folgen hervorrufen. So bewirkt eine Schilddrüsenunterfunktion mit Schilddrüsenhormon-Mangel durch die übergeordneten Regelkreise eine vermehrte Ausschüttung von TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) durch die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und auch von TRH (Thyreotropin Releasing Hormon) durch den Hypothalamus (Gehirnteil), um die Schilddrüse zur Mehrarbeit anzuregen. Eine sinnvolle Regelung, wenn der Mangel zeitlich begrenzt und die Schilddrüse noch regenerationsfähig ist. Währt dieser Zustand zu lange, kommt es zur Fixation des gestörten hormonellen Gleichgewichtes in den betroffenen Organen. Im Falle der Schilddrüsenunterfunktion bedeutet dies eine anhaltende vermehrte Ausschüttung der Hormone TSH und Prolaktin durch die Hypophyse verbunden mit einer Stimulierung der Brustdrüse und dem Auftreten einer Mastopathie. Unter Mastopathie versteht man eine krankhafte Veränderung des Brustdrüsengewebes. Mitunter tritt auch eine Störung der Eizellreifung in den Eierstöcken auf. Auch ist das Gleichgewicht der Hormone Östrogen und Progesteron zugunsten von Östrogen verschoben. So kommt es, dass dieser beklagenswerte Befund bezüglich Sexualhormone durch eine Schilddrüsenunterfunktion hervorgerufen werden kann.

Ursache

Ursache ist in der Mehrzahl der Fälle eine Schilddrüsenunterfunktion, ausgelöst durch die jahrelange exorbitante Überjodierung unserer Lebensmittel. Freilich hat es vor Jahrzehnten einen Jodmangel gegeben, aber nunmehr hat man mit der Zusatzjodierung maßlos übertrieben. Jod in verschiedensten Verbindungen hat sich zum beliebten und preiswerten Dopingmittel in der Tier- und Pflanzenzucht gemausert. Zusätzlich findet es zuweilen Verwendung als Konservierungs- und Desinfektionsmittel auf Bauernhöfen, in Molkereien und Spitälern.

Die reaktive, vermehrte Ausschüttung von TSH durch die Hirnanhangdrüse im Falle einer Schilddrüsenunterfunktion hat eine erhöhte Jodaufnahme durch den Natrium-Jodid-Symporter, ein Transportmolekül für Jod und Natrium, nicht nur in die Schilddrüse sondern auch in die Brustdrüsenzellen zur Folge. Jedoch bleibt seine anschließende Organifizierung, wie sie in der Schilddrüse erfolgt, aus. Ein Problem, wenn keine Schwangerschaft besteht oder kein Stillen erfolgt, da kein Jod über die Muttermilch weitergegeben wird. Zudem bereitet das gleichfalls von der Hypophyse abgesonderte Hormon Prolaktin über eine verstärkte Proliferation und Differenzierung der Brustdrüsenzellen das Brustdrüsengewebe auf die Stillperiode vor. Vorgänge, die wegen der damit verbundenen Zellteilungen extrem störanfällig sind. „Ungenütztes Jod“ entfaltet ein gewisses „Eigenleben“ und kann zum Beispiel als Katalysator (Beschleuniger) beim Abbau von H2O2 wirken. Auch eine Weiterreaktion zu Hypoiodit, einem bekannten Oxidationsmittel, ist möglich. Die Folgen sind peroxidative und thermische Schäden in der Umgebung und das Entstehen von mehr oder weniger stark geschädigten Molekülen (Autoantigene). Wird das Reparatursystem über Jahre hinweg überfordert, können sich eine sterile Entzündung (Mastitis) oder Mammakarzinom (Brustdrüsenkrebs) entwickeln. In den seltensten Fällen wird die Ernährung umgestellt, um den Teufelskreis zu unterbrechen. Zudem ist es eine echte Herausforderung, sich der Zwangsjodierung zu entziehen.

Wirkung

Bei Frauen verursacht eine hormonelle Störung meistens Unregelmäßigkeiten oder Ausbleiben des Menstruationszyklus. In der Zeit nach der Menopause (Postmenopause) oder bei der Anwendung eines Verhütungsmittels steht dieser sensible Indikator nicht zur Verfügung. In weiterer Folge tritt eine Mastopathie unterschiedlichen Schweregrades auf. Zuweilen kommt es auch zu gutartigen, knotigen Veränderungen in der Brust. Spannungsgefühl in der Brust, gerötete schmerzhafte Brustdrüsen verbunden mit einer Galaktorrhoe („Milchfluss zur Unzeit“) sind bereits Symptome einer nicht- bakteriellen Mastitis (Brustdrüsenentzündung). Im Blut zeigt sich eine Hyperprolaktinämie (erhöhter Prolaktinwert im Blut). Entweder verursacht durch eine vermehrte Prolaktin-Ausschüttung der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) aufgrund des Mangels an Schilddrüsenhormonen T3 und T4 oder eines bestehenden Prolaktinoms (gutartiger Tumor) in der Hypophyse. Für das Entstehen eines Prolaktinoms zeichnet eine gesteigerte TRH-Sekretion des Hypothalamus (Gehirnteil) in den Hypophysenvorderlappen verantwortlich. Das Auftreten eines Prolaktinoms zählte vor Jahrzehnten noch zu den „exotischen“ Erkrankungen in der Medizin. Mittlerweile sind Prolaktinome wegen ihrer Häufigkeit bereits Thema eines prominent besetzten Netzwerkes (Arbeitskreis Fürth). Freilich kann sich einer nicht-bakteriellen Mastitis eine bakterielle aufpfropfen, wenn nicht rasch genug behandelt wird. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist nicht selten Ausdruck einer Hyperprolaktinämie, der oft eine (subklinische) Schilddrüsenunterfunktion zugrunde liegt. Auch beim Polyzystischen Ovarialsyndrom PCOS (bläschenförmig veränderte Eierstöcke) imponiert nicht selten eine Hyperprolaktinämie.

Therapie

Jedenfalls müssen bei wiederholt auftretender Mastopathie und/oder unerfülltem Kinderwunsch ein Schilddrüsenstatus und die Werte der Sexualhormone im Blut (Prolaktin, Östrogen, Progesteron) erhoben werden. Bei der Beurteilung der Schilddrüsenfunktion müssen die Neuen Richtwerte für TSH (0,4 – 2,5 mU/L) herangezogen werden. In der Fachliteratur spricht man bei einem TSH-Wert über 2,5 mU/L bereits von einer subklinischen Hypothyreose und macht sie zuweilen für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich. Auch bei einem Prolaktinwert im Blut über 25 ng/ml (Normbereich: 5 – 25 ng/ml) besteht bereits der Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion oder Konsum von Tranquilizern. Zusätzlich sollte der Jodgehalt im Harn bestimmt werden, um Auskunft über die Jodaufnahme durch die Nahrung zu erhalten. Ein Jodgehalt um die 150 µg Jod pro 1 g Kreatinin im Urin ist ausreichend. Auch muss der Vitamin-D-Spiegel im Blut (Neue Richtwerte: 50 – 70 ng/ml) bestimmt werden. Im Falle eines Mangels verbleibt in praxi nur das Einnehmen eines Vitamin-D-Supplementes (Kapseln, Tropfen, Tabletten). Eventuell zusätzlich phasenweise etwas Selen. Das Erheben des Schilddrüsen- und Vitamin-D-Status ist bei Verdacht auf Brustkrebs oder zur Vermeidung eines Rezidivs nach erfolgter Operation unverzichtbar. Eine Joddiät muss praktiziert und über den Jodgehalt im Urin kontrolliert werden. Zur Joddiät zählt: kein jodiertes Speisesalz, keine Wurst, kein Hartkäse (Vorsicht auch bei Schaf- u. Ziegenkäse!), kein mit jodiertem Salz hergestelltes Brot, keine mit Jod konservierten alkoholfreien Getränke. Laut WHO soll die tägliche Jodaufnahme 150 µg betragen. Änderung des Lebensstils: im Sommerhalbjahr um die Mittagszeit täglich 20 – 25 Minuten ungeschützt sonnenbaden. Anschließend textiler Sonnenschutz oder den Schatten aufsuchen. Bei bestehender Schilddrüsenunterfunktion: Einnahme von Schilddrüsentabletten (z. B. Novothyral), um diese ruhig zu stellen und eine zumindest teilweise Regeneration zu ermöglichen. Zugleich erfolgt über den Regelkreis eine Senkung der TSH- und Prolaktin-Ausschüttung.

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