
Einleitung
Das Immunsystem des Körpers ist eine wichtige Einrichtung und sichert ihm das Überleben. Täglich ist der Körper gefordert, sich gegen Erreger (Viren, Bakterien, Pilze), Giftstoffe (z. B. Blei) aber auch gegen ein Überangebot an lebensnotwendigen Substanzen (Sauerstoff) zur Wehr zu setzen. So verursacht nicht nur ein Mangel sondern auch ein Überangebot an Sauerstoff Schäden. Das Gas enthält hoch reaktive Verbindungen wie Singulett-Sauerstoff und Ozon, die peroxidative und thermische Schäden bewirken und die Immunabwehr beanspruchen.
Die Blutbildungsstätte ist normalerweise das Knochenmark. Die dort generierten Zellen erfahren je nach Aufgabenstellung im Laufe ihres Lebens ihre Prägung; so auch die Zellen des Immunsystems. Täglich ist der Körper gefordert, sich gegen Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze), aber auch Giftstoffe (z. B. Blei, Insektizide) zur Wehr zu setzen.
Das Immunsystem, oder einfach Immunabwehr, wird eingeteilt in angeborene (innate) und erworbene (adaptive) Immunabwehr. Beide haben je eine zelluläre und humorale Linie und sind zudem miteinander verzahnt.
Angeborene Immunität
Die angeborene (innate) Immunität ist unspezifisch (unscharf) und hat ein großes Arsenal verschiedenster Abwehrmöglichkeiten zur Verfügung. So stellen Schleim, Speichel und Säureschutzmantel der Haut für den Erreger beim Eindringen bereits eine Barriere dar, die es zu überwinden gilt. Wichtige Inhaltstoffe dieser Sekrete sind: Granulozyten (weiße Blutkörperchen), Makrophagen (Fresszellen), Antimikrobielle Peptide (Eiweißkörper), um nur einige zu nennen. Weitere unverzichtbare Bestandteile wie Komplement, Schleimstoffe repräsentieren gleichfalls die
angeborene Immunität.
Granulozyten (Gruppe weißer Blutkörperchen) und Makrophagen (Fresszellen) werden der zellulären Immunabwehr zugerechnet, vernichten Eindringlinge durch Endozytose (Einverleibung) und anschließendem Abbau.
Antimikrobielle Peptide (Kurz: AMPs) wiederum, wie Defensine oder Cathelicidine, sind Eiweißkörper und werden auch als körpereigene Antibiotika bezeichnet. Sie zählen zur humoralen Immunabwehr, werden von Makrophagen (Fresszellen) produziert und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Beseitigung der Erreger, indem sie z. B. ein Leck in ihrer Hülle verursachen.
Schleim (Mucus) mit seinen Inhaltsstoffen (Mucine, AMPs, Immunzellen, etc.) in ausreichender Menge und optimaler Viskosität ist ein wichtiger Teil der angeborenen Immunabwehr. Mucine (Schleimstoffe) helfen mit, eine schützende Schleimschicht zu bilden und erschweren beträchtlich ein schnelles Eindringen der Erreger in die Schleimhautzelle und somit eine Infektion.
Die Bedeutung von Vitamin D im Zusammenhang mit der angeborenen Immunität rückt mehr und mehr in den Vordergrund bei Infektionskrankheiten. Bekannte Beispiele: Tuberkulose oder CoVid 19. Vitamin D fördert die Bildung von AMPs durch Makrophagen und moduliert (zügelt) nachweislich entzündliche Reaktionen; sowohl infektiöse als auch sterile. So begünstigt ein Vitamin-D-Mangel bekanntlich auch das Auftreten von Autoimmun-Krankheiten, wie zum Beispiel Morbus Crohn oder Multiple Sklerose.
Virusträger und Immunität
Virusträger, und dennoch nicht infiziert, kann eine Person sein, die das Virus beispielsweise nur im Schleim aufweist. Solange das Virus nicht in eine Schleimhautzelle eingedrungen ist, besteht noch keine Infektion. In diesem Stadium ist es durchaus möglich, dass eine starke, angeborene Immunität mit ihren Abwehrmöglichkeiten (Granulozyten, Makrophagen, Antimikrobielle Peptide, etc.) das Virus vernichtet und infolgedessen eine Infektion nicht stattfindet. Oder, das Virus wird wieder ausgeatmet oder ausgehustet. Freilich spielen bei dieser Auseinandersetzung die Viruslast aber auch der Aufenthaltsort, zum Beispiel Verweilen im Freien oder geschlossenen Räumen, ebenfalls eine
wichtige Rolle. In dieser Zeit kann die betreffende Person jedoch als Überträger wirken. Jedenfalls ist die Chance im Freien bei geringer Viruslast nicht infiziert zu werden merklich größer als in geschlossenen Räumen.
Erworbene Immunität
Die erworbene Immunabwehr beginnt wirksam zu werden, wenn eine Infektion vorliegt. Das heißt, dass Erreger in die Schleimhautzellen eindringen und diese todgeweihten Schleimhautzellen Immunzellen zu Hilfe rufen. Sie basiert gleichfalls auf 2 Säulen: zelluläre und humorale Immunität.
Die zelluläre Immunabwehr wird von Lymphozyten (Gruppe weißer Blutkörperchen) getragen, die in T- und B-Lymphozyten (kurz: T- u. B-Zellen) unterteilt werden. Die T-Zellen attackieren den Erreger(Antigen), speichern dessen Bauplan und reichen ihn zur Antikörper-Produktion an die B- Zellen weiter. Diese erzeugen die passgenauen Antiköper und befördern diese an ihre Oberfläche. Sie repräsentieren die humorale Immunität und bilden zusammen mit den Antigenen die neutralisierenden Antigen-Antikörper-Komplexe zur Phagozytose (Auffressen). Die Intensität der
Auseinandersetzung hängt einerseits von der Viruslast andererseits von der Stärke der Immunabwehr ab.
Nun es kann sein, dass bei starker Immunabwehr es gar nicht zur Antikörperproduktion kommt, weil eine starke angeborene Immunabwehr und eine reaktionsbereite T-Zell-Immunabwehr die Antikörperproduktion nicht beanspruchen. Die infizierte Person ist dann symptomlos oder symtomschwach, hat keine nachweisbaren Antikörper und wird als nicht erkrankt oder besser: als bislang nicht infiziert bezeichnet. Und das ist falsch! Die betreffende Person war zwar nicht erkrankt, hat aber dennoch eine Infektion durchgemacht und ist somit T-Zell-positiv; auch wenn keine
Antiköper nachweisbar sind. Infolgedessen kann sich die betreffende Person eine Impfung ersparen, weil sie aufgrund der durchgemachten Infektion immun ist. Der Bauplan des Virus ist nämlich in den T-Zellen gespeichert und steht bei Bedarf schnell zur Verfügung. Das bedeutet Zeitersparnis bei der Umsetzung der Abwehrmaßnahmen. Das Virus
vermehrt sich nämlich sehr schnell (kurze Generationszeit!). Auch die Antikörperbildung geimpfter Personen verebbt mit der Zeit und muss im Falle einer neuerlichen Infektion auf die gespeicherten Baupläne in den T-(Gedächtnis-)Zellen zurückgreifen. Einen exzellenten Hinweis auf diese Gegebenheit liefert auch die hervorragende Folgestudie in Ischgl
von Frau Prof. D. von Laer Univ. Innsbruck. T-Zell-Immunitätstests die geeignet sind, eine T-Zell-positive Immunität nachzuweisen, werden bereits angeboten!
Jedenfalls wird die Immunabwehr durch Sonne, optimale Luftfeuchtigkeit, Bewegung und naturbelassene Lebensmittel enorm gestärkt. Ein großes Problem ist die Lufttrockenheit in den Wohnungen und der Mangel an Sonne im Winterhalbjahr. In Mittel- u. Nordeuropa fehlt im Winter den Sonnenstrahlen der UVB-Anteil zur Vitamin-D-Bildung. Zusätzlich sorgt die Temperaturerhöhung in den zentralgeheizten Räumen für eine Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit und somit für eine zu trockene Schleimhaut. Ein weiteres Problem stellt in dieser Jahreszeit der Bewegungsmangel im Freien dar. Eine optimale Sauerstoffsättigung des Blutes wird nicht erreicht. Jedenfalls ist ein Vit.-D-Referenzbereich von 50 – 70 ng/ml anzustreben.